Ostern in Griechenland: Das wichtigste Fest des Jahres
In Griechenland besitzt das Osterfest einen hohen Stellenwert – selbst Weihnachten ist nicht so wichtig wie die Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi. Die Feierlichkeiten unterscheiden sich allerdings auch in vielerlei Hinsicht von denen in Deutschland. Selbst innerhalb Griechenlands variieren die Bräuche.
Das Osterfest besitzt in Griechenland zwar schon traditionell einen hohen Stellewert. Seit der Wirtschaftskrise nimmt dieser aber offenbar noch zu: Immer mehr jüngere Menschen strömen während der Feierlichkeiten in die Kirchen. Der griechische Name des Festes lautet Páscha – er weist auf den alttestamentarischen Ursprung hin, der sich im jüdischen Passafest findet.
Wenn Sie Ostern in Griechenland feiern wollen, werden Sie einen zentralen Unterschied bereits auf den ersten Blick erkennen: das Datum. Denn die orthodoxen Christen stützten sich auf eine andere Berechnung der Mondphasen als ihre katholischen Brüder und Schwestern in Deutschland. Das führt dazu, dass die Feierlichkeiten ein, zwei oder sogar drei Wochen auseinanderliegen – manchmal fällt das Osterfest aber auch auf denselben Tag. (Pessach: Vorbild der Osterfeierlichkeiten)
Gehört zum Fest dazu: Das Osterlamm
In Griechenland wird in der Karwoche streng gefastet – Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Fette sind dann tabu. Während am Karfreitag eine Prozession abgehalten und Samstagnacht die Auferstehungsfeier stattfindet – hier ist der Ruf "Cristos Anesti", also "Christus ist auferstanden", in aller Munde –, so wird dann am Ostersonntag so richtig geschlemmt.
Beliebt ist hier natürlich das Osterlamm: Es wird zumeist im Ganzen über dem offenen Feuer gegrillt und mit verschiedenen Vorspeisen serviert. Dazu werden eine spezielle Suppe, Hefezöpfe und Eier gereicht. (Das Osterlamm und seine Bedeutung im Wandel der Zeit)
Regionale Bräuche zu Ostern
Die genauen Bräuche schwanken jedoch von Ort zu Ort. In Monemvasia, das im Süden der Region Peloponnes liegt, wird Ostern sehr besinnlich gefeiert – die historische Stadt steht "für eine mystisch intensive Erfahrung des Todes und der Auferstehung", so der Fernsehsender 3Sat in einem Beitrag.
Einen Kontrast dazu bildet etwa Leonidio, die Hauptstadt Arkadiens. Hier wird das Osterfest mit einem Feuerwerk begangen, das von seiner Intensität her an Silvestererinnert. In der byzantinischen Festungsstand Monemvasia am südlichen Peloponnes hingegen wird nicht nur geböllert: In der Osternacht steigen Hunderte von Heißluftballons in den Himmel.